Beim TV Gundelfingen ist eine Ära zu Ende gegangen: Im Rahmen der ordentlichen Jahreshauptversammlung verabschiedete sich Rudi Kaufmann nach 33 Jahren im Vorstand des größten Sportvereins der Gärtnerstadt, davon 30 Jahre lang als Vorsitzender, von seinem Ehrenamt. Eine neue Vorstandsriege hat sich nach langer und intensiver Vorbereitungszeit gebildet und tritt die Nachfolge an. Der Verein macht sich fit für nächsten Dekaden.
Dem Anlass entsprechend war der Versammlungssaal bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben den zahlreichen TV-Mitgliedern konnte Kaufmann ein Vielzahl von Vertretern aus Politik und Gesellschaft begrüßen, allen voran Bürgermeisterin Miriam Gruß und ihre Stellvertreter Viktor Merenda und Werner Wittmann sowie Sportreferent Hans Stenke, den BLSV-Kreisvorsitzenden Alfons Strasser und Stadtpfarrer Johannes Schaufler. Aber auch eine Delegation vom Patenverein TV Brenz aus der württembergischen Nachbarschaft waren gekommen. Sie erfuhren zunächst aus dem Jahresbericht vom Vorsitzenden sowie dem anschließenden Kassenbericht, dass der Verein sowohl sportlich als auch finanziell auf soliden Fundamenten steht, die Abteilungen engagiert geführt werden und das Vereinsleben intakt ist. Ein Verdienst von vielen ehrenamtlichen Helfern, denen Rudi Kaufmann namentlich seinen Dank für ihr Engagement aussprach.
Auf Meilensteine seiner über 30jährigen Vorstandstätigkeit blickt Kaufmann im Anschluss zurück und nannte dabei etwa das 125. Sowie 150. Vereinsjubiläum, die Übertragung und Ausrichtung verschiedener überregionale Sportveranstaltungen, aber auch die Verpflichtung des Pächter-Ehepaars Ullrich, das kürzlich ihr 30-jähriges Jubiläum beim TVG feiern konnte. Und nicht zuletzt sind die Mitgliederzahlen des TVG während seiner Amtszeit von Anfang 950 auf mittlerweile weit über 1500 gestiegen.
Eine Bilanz, der auch Gundelfingens 1. Bürgermeisterin Miriam Gruß Respekt zollte. Sie nannte Kaufmann in ihrem Grußwort als einen „charismatischen Macher“, der sie vom ersten Moment ihre Amtszeit an beeindruckt hätte und der mit viel Herzblut den TVG einem Verein gemacht habe, auf den Gundelfingen sehr stolz sein könne. Jetzt gelte es für die Nachfolger dies so fortzuführen. Ins gleiche Horn stieß auch BLSV-Kreisvorsitzende Alfons Strasser, der den Dank für die jahrlange produktive Zusammenarbeit mit dem Verband aussprach
Angesichts der Berichte war die einstimmige Entlastung der Vorstandschaft nur Formsache und der Weg für die Neuwahlen einer komplett neuen Vorstandsriege, nachdem sich auch Bruno Bamberger und Enrico Oeser ebenfalls nicht mehr zur Wahl stellten.
Dass auf der Versammlung sich ein komplett neues Vorstands-Trio als potenzielle Nachfolge zur Wahl stellten, war das Ergebnis der intensiven Arbeit einer Projektgruppe, die insbesondere von Hauptjugendleiter Georg Bamberger über Monate hinweg vorangetrieben wurde.
Diskussionsrunden, Workshops und Einzelgesprächen förderten nicht nur eine neue Vorstandschaft zu Tage. Ergebnis war auch eine organisatorische Neustrukturierung des Hauptvereins mit dem Ziel, die immer anspruchsvoller werdenden Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen. Bamberger, langjähriger aktiver Handballer und Trainer im TV, stellte sich als Mitglied der neuen Vorstandsspitze ebenso zur Wahl wie Erwin Hegele, ebenfalls schon lange in verschiedenen Funktionen und Abteilungen beim TVG aktiv ist und Alexandra Seifried, die insbesondere in der Handballabteilung mithilft, jedoch auf Funktionärs-Ebene eine Newcomerin ist.
Bamberger war es dann auch, der den Mitgliedern und Gästen aufzeigte, welchen Weg die künftige Vorstandschaft gehen will: „Wir treten in große Fußstapfen, das ist uns bewusst. Jetzt geht es darum, eine neue Organisationskultur zu schaffen und ein zeitgemäßes, modernes Ehrenamt zu generieren“, stellte Bamberger klar. Ein wichtiger Punkt dabei sei es, kleine Aufgabenpakete zu bilden und Verantwortung auf viele Schultern zu übertragen. Erreicht werden könne dies durch die Einführung eines Ressortprinzips für den Verein, das jedoch mit einer Satzungsänderung verbunden ist. Diese soll bei der nächsten Jahreshauptversammlung verabschiedet werden und gleichzeitig ein gleichberechtigtes Vorstands-Trio einführen. Ein großes Team mit über 28 Mitarbeitern stehe bereits bereit, kündigte Bamberger an. Eine Rolle dabei ist auch für Rudi Kaufmann zugedacht. Er wurde unter viel Beifall von der Mitgliedsversammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Bei der eigentlichen Vorstandswahl wurde Erwin Hegele als 1. Vorsitzender, Georg Bamberger und Alexandra Seifried als Stellvertreter gewählt. Im Amt bestätigt wurden zudem Andreas Gerstmayr als Schatzmeister sowie Martina Wörle als Schriftführerin. Neu in ihre Ämter gewählt wurden Alexander Kling als Hauptjugendleiter und Sabine Knapp, die als Kassenprüferin die Nachfolge von Erna Wetzstein antritt sowie Manfred Wörle und Wolfgang Seifried als Beisitzer.
Commenti